Chronik des Namens

Die meisten deutschen Familiennamen lassen sich auf die Berufe, Vornamen oder Heimatorte unserer Vorfahren zurückführen. Der Familienname Reetz gehört offenbar zu den Namen, welche auf einen Ortsnamen zurückgehen. Unter den heutigen Familiennamen bilden die von der Wohnstätte oder Herkunft abgeleiteten eine der größten Gruppen.

In Müllers Großem Deutschen Ortsbuch (Jahrgang 1938) findet man neun verschiedene Orte namens Reetz, drei davon in Pommern. Eine mögliche Entstehungsquelle für den Ortsnamen Reetz ist die Landschaftsbezeichnung Reed oder Ried, womit der moorige Grund bezeichnet wird. Familiennamen, welche sich von einem Ortsnamen ableiten, zählen in der Regel zu den Herkunftsnamen. Einen solchen Herkunftsnamen bekam oft ein neu in eine Gemeinde Zuziehender, indem er einfach nach seinem Heimatort benannt wurde. Dies war besonders in größeren Ansiedlungen hilfreich, um die vielen Menschen gleichen Rufnamens zu unterscheiden.

Eine etwas entfernter liegende Deutungsmöglichkeit für den Namen ist, daß er sich aus der Kurzform Retz für einen mit Rat- anlautenden altdeutschen Rufnamen wie zum Beispiel Radbald, Rathart, Radmund usw. ergeben hat. Diese Rufnamen haben fast alle ihren Ursprung in dem althochdeutschen Wort „rat“, welches sich in seiner Bedeutung bis heute erhalten hat.

Ein älterer urkundlicher Beleg für den Familiennamen Reetz ist in den Württembergischen Vierteljahresheften für Landesgeschichte, Jahrgang 1897, aufgeführt:
1439 Jakob Retz, Altbürgermeister zu Memmingen.